Åsnen – ein Naturparadies

Der Schärengarten des Sees Åsnen hat eine 700 km Uferlinie und über tausend Inseln. Ein Naturparadies aus einsamen Inseln und stillen Buchten, eingerahmt von uralten Wäldern.

Wir checken für 8 Tage auf dem Getnö Gard Campingplatz am Åsnen (sprich Aosnen) ein. Der Campingplatz mit langer Tradition, er besteht seit 1320 (!), ist sehr leer und wir können noch ohne Probleme buchen. Allerdings füllt er sich im Laufe dieser Woche und ist am Ende vollständig ausgebucht. Es ist ja dann auch bald Midsommer.

Auch wir bekommen einige Tiere zu Gesicht: 2 Blindschleichen, eine Ringelnatter, viele Bachstelzen, mehrere Kanadagänse, unzählige Libellen und zu guter letzt einen Buchfink, der regelmässig die Krümel vom Essen aufpickt.

Die ersten ein bis zwei Tage sind noch etwas regnerisch. Aber dann haben wir mehrheitlich herrlich warmes Wetter, was uns zum wandern, Kajak fahren, baden und einfach nichts tun einlädt. Insbesondere Letzterem lassen wir viel Raum, einfach mal nichts tun. Vielleicht mal schwimmen gehen, etwas lesen oder einfach den wundervollen See anschauen. Auch die Nächte werden deutlich heller und wir haben traumhafte Sonnenuntergänge, an denen wir uns nicht satt sehen können und die scheinbar nie zu Ende gehen. Die Mücken sind etwas lästig und haben es vor allem auf Anouk und Niels abgesehen, sie haben besonders viele Mückenstiche. Anouk leider sehr darunter und hält das Jucken kaum aus. Aber mit Hexenkreuzen, Spucke, Fenistil und Ablenkung ist auch das bald nicht mehr so schlimm. Am Ende der Woche merken wir, dass wir immer noch nicht genug haben vom nichts tun. Das werden wir also weiterhin noch mehr einbauen müssen 🙂

An zwei Tagen leihen wir uns ein Kajak und fahren gestaffelt, morgens Niels, nachmittags ich, über den See. Es ist nochmal eine ganz andere Qualität so dicht über dem Wasser zu gleiten und sich fortzubewegen. Dabei entdecken wir einen Kanu Campingplatz extra fürs Kanu-wandern und merken schnell, dass das auch was für uns wäre – vielleicht später mal, wenn die Kinder grösser sind. Niels schafft es sogar, die Insel, auf der der Campingplatz liegt, zu umrunden. Auf dem Rückweg zur Bootsstation verfehle ich einen Abzweig und fahre eine Stunde gegen den Wind mit teilweise starkem Wellengang in die falsche Richtung. Nicht lustig! Aber völlig ungefährlich, ich habe einfach etwas länger gebraucht und mehr Kraft benötigt, das Kajak abzugeben.

Gegen Ende stoßen überraschenderweise Tanja und Jochen schon mit ihren zwei Töchtern Fiona und Ronja zu uns, mit denen wir erst später gerechnet haben. Anouk freut sich sehr, ihre Freundin Ronja wieder zu sehen. Sie sind sofort miteinander im Spiel versunken. Leider bleibt dann Naira etwas aussen vor, als die zwei 4-Jährigen sich davon machen. Mit der erst 6 Monate alten Fiona kann Naira noch nicht viel anfangen. Glücklicherweise kann Niels einen Stellplatz für Tanja und Jochen direkt neben uns reservieren – es hat so sollen sein 🙂

Am 24.6.23 steht endlich das von mir lang ersehnte Mittsommer Fest an. Auf einem traditionellen Midsommer Fest gibt es drei Dinge, die nicht fehlen dürfen: 1. singen und tanzen um den Maibaum. 2. Spiele für Gross und Klein und 3. ein reichhaltiges Buffet. Ein bisschen schade ist, dass es auf dem Campingplatz sehr viele Deutsche gibt, sodass sich das Fest eher wie eine Attraktion für uns Touristen anfühlt, aber Spass haben wir trotzdem. Vor allem auch beim Blumenkranz flechten am Vormittag. Bei den Kindern kommen die Spiele, wie Sack hüpfen und Hufeisen werfen, besonders gut an. Das Buffet am späten Nachmittag/frühen Abend ist gespickt mit lauter traditionellen Gerichten wie Matjes, Lachs, fisk torta (Fischtorte), verschiedene Fleischsorten, Kartoffelsalat und Fleisch und Gemüse Tarte. Ausnahmsweise esse ich heute Fisch und es schmeckt köstlich. Am Ende darf natürlich die üppige Erdbeertorte nicht fehlen. Davon hätte ich gerne noch mehr gegessen, aber ich bin so voll, dass ich mich kaum noch bewegen kann.